Eine
Diskussion über die Wege, die man bei der Komposition eines
Bildes verfolgen kann
Von
Zeit zu Zeit gibt es immer wieder die Frage an erfahrene Terragener,
wie man am besten bei der Entwicklung eines Bildes vorgeht.
Ich
möchte gerne jetzt ganz am Anfang klarstellen: DEN Weg gibt
es nicht. Unabhängig davon ist es hilfreich zu verstehen,
wie jede Komponente in Terragen - Terrain, Wasser, Atmosphäre,
Oberfläche und die Beleuchtung sich gegenseitg beeinflußen.
Die
Diskussion gab es erst kürzlich wieder im deutschen Terragen
Forum (nicht zum ersten Mal) und ich dachte ich schreibe es hier
einmal zusammen, besonders für die Terragen-Neulinge.
Der
logische Weg
Aus
meiner Sicht gibt es einen logischen Weg, den man bei der Entwicklung
eines Terragen Bildes befolgen kann. Und zwar diesen hier:
1.
Nimm oder designe dein Terrain der Wahl. Wenn Du eines hast, dann
stelle sicher, daß Du mit der Höhe und Ausdehnung der
Landschaftsmerkmale zufrieden bist. Die Ausdehnung wird bestimmt
von der Terraingröße und dem Meters Point Spacing (mps).
Wenn Du den mps erhöhst wird Dein Terrain in Metern virtuell
vergrößert. Die Terragen Units bleiben dagegen konstant.
An dieser Stelle bereits ist es wichtig, sich für die finale
Ausdehnung des Geländes zu entscheiden, weil spätere
Änderungen sich in völlig unterschiedlichen Atmosphären
niederschlagen. Die relativen Größen und Abstände
können sich unter Umständen dabei dramatisch verändern
- die Einstellungen im Atmosphären-Dialog tun dies jedoch
nicht. Alle anderen Parameter passen sich automatisch den Änderungen
des mps an. Hier sind zwei Bilder, die sich nur im mps unterscheiden:
Image
one, 2 mps: |
Image
two, 200 mps: |
|
|
2.
Finde Deine finale Kameraposition. Das könnte sich als hilfreich
bei der weiteren Entwicklung des Bildes erweisen. Darüber
hinaus ist dies der wichtigste Schritt bei der Bildentwicklung
überhaupt (meiner Meinung nach).
3.
Entwickle die Atmosphäre. Da heißt, nach diesem Schritt
wirst Du keine größeren Änderungen an den Wolken,
der Sonne und der Atmosphäre mehr machen. Natürlich
hängt die Bedeutung dieses Schrittes stark von der Art Bild
ab, das Du entwickeln willst. Wenn Du starkes Decay, oder Sonnenstrahlen
und dunkle Schatten verwendest, wäre es lästig, wenn
Du bereits die Surface Map fertig hättest und dann ewig nach
der richtigen Wolkenformation für die gewünschte Ausleuchtung
des Terrain suchen müßtest. Ein starkes Decay wiederum
würde das Erscheinungsbild der Surface radikal verländern.
Gute Hilfe für diesen Schritt findest Du hier.
4.
Nun ist die Surface Map an der Reihe. Mach sie so wie Du sie haben
willst und verzichte darauf, Dich mit zwei Surface Layern oder
so zufrieden zu geben. Das wäre eine Verschwendung der Möglichkeiten.
Verbringe ruhig viel Zeit mit diesem Feature. Lies unbedingt das
Surface
Tutorial von Martin Brunker.
5.
Jetzt kannst Du Dich um das Wasser kümmern. Du kannst die
Wassereinstellungen eigentlich zu jedem Zeitpunkt anfassen, denke
ich. Ich habe es ohne besonderen Grund an das Ende dieser Liste
gestellt. Schau Dir dafür auch Kiin's Wasser
Tutorial an.
Der intuitive Weg
Es
ist häufig üblich zunächst das Terrain, sowie Camera
und Wasser fertigzustellen, dann die Surface Map und anschließend
Atmosphäre und Wolken. Irgendwie ist dies für viele
der intuitivere Weg. Es ist aber auch wahr, daß man unter
Umständen mehr Zeit mit diesem Weg verbringt. Tatsächlich
machen viele Terragener wilde Sprünge - wie z.B. Erst das
Terrain, dann eine grobe Surface Map, dann ein paar Wolken und
Sonnenstrahlen, dann zurück zur Surface Map, anschließend
ein paar neue Landschaftsmerkmale, dann das Wasser und ganz zum
Schluß die finale Surface Map.... oder andere Variationen.
Das
Fazit lautet: Es gibt keine feste Regel, weil der Spaß bei
der Erschaffung und das letzendliche Ergebnis das sind, was zählt.
Du kannst es also machen wie Du willst. Aber von nun an beschwere
Dich nicht mehr, daß die Veränderung eines Parameters
Dein ganzes Bild verändern kann - Du wurdest gewarnt ;-)
Frank
Basinski
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